Manchmal übernahmen wir freiwillig zusätzliche Arbeit in der Küche, wie das Abwaschen des Geschirrs oder das Reinigen des Bodens, nur um zusätzliches Essen zu bekommen – dann hörte mein Magen endlich auf zu knurren …
Einmal habe ich deswegen mit einem anderen Mädchen gekämpft - sie hat mir mit einer Stricknadel in den Fuß gestochen und ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Die schwierigste Zeit für mich waren die Sommerferien. Viele der Mädchen gingen zu ihren Familien nach Hause. Ich hatte niemanden! Mein Vater ist Alkoholiker und hat kein Interesse an mir. Meine Mutter ist gestorben.
Mit 18 sagte man mir: “Du musst jetzt gehen“. Also wohnte ich bei meiner Tante, und zu dieser Zeit traf ich jemanden, der für Mission ohne Grenzen arbeitete. Ich nahm an einem Nähkurs teil und erfuhr dort wie Gott lenkt. Er bereitete alles für mich vor. In 2006 wurde ich getauft und Gott veränderte mein Leben von Grund auf. Jetzt habe ich einen guten Job, meine eigene Wohnung und ich bin sehr dankbar und glücklich darüber, wo ich bin. Ich verurteile meine Familie nicht, denn ich verstehe, dass sie arm waren und sich nicht um mich kümmern konnten.
Mir ist klar geworden, dass Gott, obwohl ich in einem Waisenhaus aufgewachsen bin, immer einen Plan für mein Leben hatte. Er hat mich immer beschützt - ich musste nie auf der Straße schlafen - und jetzt denke ich nur noch an die Zukunft. Es ist mein einziger Wunsch, eine eigene Familie zu haben - und ich bete und vertraue Gott, dass er mir zur richtigen Zeit eine geben wird.