Im Alter von gerade einmal vier Jahren entwickelte ihr Sohn Vladislav eine schwere spastische Lähmung. Er und seine Familie leben weit weg von spezialisierten medizinischen Einrichtungen in einer Region, in der viele Menschen arm sind.
Vladislavs Vater Vitali erzählt: „Mein Sohn war ein lebhafter und fröhlicher Junge, mein Augenstern, unser Erstgeborener. Plötzlich, im Alter von vier Jahren, bekam er eine Hirnentzündung und ist seitdem gelähmt, blind und stumm.“
Vladislav, 13, sitzt auf dem Schoß seiner Großmutter, die ihn zärtlich hält. Sie kümmert sich Tag für Tag um ihn, und die beiden stehen sich so nah, dass man den Eindruck hat, sein Schmerz sei ihr Schmerz.
„Seine Krankheit ist so schwer, dass es für ihn nur wenig Hoffnung auf Besserung gibt“, sagt sie. „Die einzige Erleichterung für ihn wäre eine Rehabilitationstherapie, die es in unserem verlassenen Dorf ohne Krankenhaus aber nicht gibt. Alles, was ich für ihn tun kann, ist, ihn ein wenig zu massieren.“
Der ländliche Raum in der Ukraine leidet massiv unter hoher Arbeitslosigkeit, weit verbreiteter Armut und schlechter Infrastruktur. Fehlende Stabilität und fehlendes wirtschaftliches Potenzial ist den meisten der hier lebenden Familien nur allzu vertraut. Die Eltern hoffen auf eine bessere Zukunft für ihre Kinder, doch die Situation im Land verschlechtert sich immer weiter, was wiederum die Frustration verstärkt.