„Als ich meinen Vater wiedersah, war er abgemagert, sein Gesicht war grau, und seine einst so leuchtenden blauen Augen hatten ihren Glanz verloren. Sein strahlendes Lächeln war verschwunden. Am schlimmsten aber war, dass er nur noch ganz leise mit meiner Mutter sprach und meine Schwester und mich nicht einmal ansehen konnte. Wir waren verwirrt, fühlten uns zurückgestoßen und verstanden als Jugendliche nicht, was los war. Alles war höchst beunruhigend.“
„Meine Mutter sagte uns, dass der Bruder meines Vaters vor seinem Haus von einem Heckenschützen erschossen worden war. Mein Vater war am Boden zerstört. Viele seiner Freunde waren ebenfalls getötet oder in Lagern interniert worden. Er war von großer Trauer und einer Scham erfüllt, die man nur schwer verstehen kann, wenn man so etwas nicht selbst erlebt hat.“
„Aber das Leben musste weitergehen; wir mussten all das hinter uns lassen und unser Leben weiterleben. Ich studierte Jura, machte meinen Abschluss an der Universität und begann, für Mission ohne Grenzen zu arbeiten. Seit 15 Jahren ist dies meine Berufung. Mein Glaube hat mir in dieser Zeit der Verzweiflung geholfen, weil Gott bei mir war und mich getröstet hat.“
„Heute sind wir eine starke Familie, und meine Kinder haben einen wunderbaren Großvater, der trotz seiner traumatischen Erfahrungen in der Lage ist, seinen Enkelkindern zu vermitteln, dass das Leben schön ist.“
„Ich kann nur mit dem Geschehenen fertigwerden, wenn ich mir sage, dass Mostar in dieser Zeit fest in der Hand des Bösen war. Die gesamte Arbeit von Mission ohne Grenzen mit Gemeinden, Familien, alten Menschen und Kindern ist seitdem darauf ausgerichtet, zu heilen und diesen Griff zu lockern.“