Eine Geschichte der Hoffnung: Aktion Weihnachtsliebe im Dezember 2023

Weihnachten scheint weit weg zu sein in dem kleinen Haus, in dem die vier Schwestern mit ihrer Mutter Stefana und ihrem Partner leben. Das verwitterte Zwei-Zimmer-Haus hat weder fließendes Wasser noch eine Toilette oder ein Bad. Sie leihen sich Strom von einem Nachbarn, kochen und heizen mit einem Herd und holen das Wasser von einer Pumpe an der Straße. Ihre wenigen Möbel stehen auf einem kalten, mit alten Teppichen ausgelegten Lehmboden. Sie haben kein Telefon, keinen Fernseher und kein Radio, und in dem Dorf, in dem sie in Rumänien leben, fehlt es an grundlegenden Annehmlichkeiten. Es gibt wenig zu tun und nichts, wohin man gehen könnte, zumal die Mädchen nicht zur Schule gehen.

Die 16-jährige Denisa und ihre 13-jährige Schwester Andreea sind die ältesten von vier Schwestern. In den letzten Jahren haben sie viel Verantwortung übernommen, indem sie sich um ihre jüngeren Schwestern, die fünfjährige Viviana und die dreijährige Iolanda, gekümmert haben. Jetzt erwarten sie bald ein weiteres Baby in der Familie.

Denisa musste bereits nach der vierten Klasse die Schule abbrechen, um im Haushalt zu helfen, und auch Andreea besucht die Schule nicht mehr. Oft gibt es nicht genug zu essen. Ihre Großmutter und Tante, die in der Nähe leben, unterstützen die Familie gelegentlich, obwohl auch sie in Armut leben.

Stefanas Partner, der mit Gelegenheitsjobs versucht, die Familie zu ernähren, verdient nur wenig. Die Mädchen erleben häufig, wie sich das Paar wegen Geldsorgen streitet.

 „Ich möchte, dass sie eine Ausbildung erhalten, aber um ehrlich zu sein, hat das Leben viele Herausforderungen mit sich gebracht,“ sagte Stefana.  „Ich brauche die älteren Mädchen oft zu Hause, um auf die Kleinen aufzupassen, während ich auf der Suche nach Arbeit bin.“ Auf die Frage nach ihrem Tagesablauf antwortete Andreea: „Wir sitzen nur herum und reden miteinander, helfen unserer Mutter beim Putzen und Waschen, passen auf die Kleinen auf, wenn es nötig ist, und sonst nicht viel.“ Die harte Armut, in der die Mädchen leben, hat ihnen kaum die Möglichkeit gegeben, von der Zukunft zu träumen. Wenn man sie nach ihren Hoffnungen und Träumen fragt, lächeln sie und zucken mit den Schulter. 

 „Irgendwann möchte ich Verkäuferin werden,“ sagt Denisa mit einem kleinen Lächeln. Sie träumt davon, bald von zu Hause auszuziehen und mit ihrem Freund im gleichen Dorf zu leben.

Die Mädchen haben einen sechsjährigen Bruder, der nicht bei ihnen wohnt. Als er noch ein Baby war, übergab ihre Mutter Stefana ihn den Großeltern väterlicherseits, um ihm bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. "Er weiß, dass ich seine Mutter bin, und die Mädchen seine Schwestern, aber seine Großeltern sind jetzt seine Familie", sagt Stefana leise. „Es tut weh zu wissen, dass er weg ist, obwohl er im selben Dorf lebt. Aber bevor wir unser zweites Zimmer bauen konnten, wohnten wir zu elft bei meiner Schwester in einem einzigen Raum. Da war einfach kein Platz für ihn.“

Diese Armut ist ein Kreislauf, den die Familie nur schwer durchbrechen kann. Doch es gibt Hoffnung: Seit 2023 sind Denisa und ihre Schwestern Teil des Kinderpatenschaftsprogramms. Sie erhalten regelmäßig Hilfspakete mit Lebensmitteln, Kleidung, Schulmaterial und Brennholz. Andrei, der die Familie regelmäßig besucht, versucht Denisa immer wieder davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, zur Schule zu gehen. „Egal wie sehr ich sie ermutige, die Herausforderungen zu Hause machen es schwer für sie,“ erklärt er. „Denisa ist von den Spannungen in ihrer Familie überwältigt. Sie sehnt sich nach Sicherheit und glaubt, dass sie diese in einer Zukunft mit ihrem Freund findet."

Andrei arbeitet auch daran, Andreea wieder in die Schule zu bringen und sicherzustellen, dass Viviana regelmäßig den Kindergarten besuchen kann. Stefana gibt sich hoffnungsvoll: „Mit der Unterstützung, die wir jetzt erhalten, hoffe ich, dass die Mädchen im neuen Schuljahr wieder zur Schule gehen können."

Ein besonderes Weihnachten

Früher bedeutete Weihnachten für die Familie vor allem Entbehrungen und Hunger. Denisa und ihre Schwestern lieben es, Weihnachtslieder zu singen und das Feuerwerk zu Silvester zu bestaunen, aber dieses Jahr sehnen sie sich vor allem nach genug zu essen. Das neue Baby wird die Familie zusätzlich belasten. „Ich vermute, es wird schwer“, sagt Stefana. „Das Baby wird wahrscheinlich bei uns im Bett schlafen, weil wir keinen Platz für ein Babybett haben.“

Doch dieses Weihnachten ist anders. Dank der Aktion Weihnachtsliebe wird die Familie nicht leer ausgehen. Andrei bringt rechtzeitig festliche Pakete voller Lebensmittel und Leckereien. Tausende solcher Päckchen werden in ganz Europa an bedürftige Familien verteilt, um sicherzustellen, dass an Weihnachten niemand hungrig bleiben muss. Jedes Paket enthält auch christliche Literatur, die an die wahre Bedeutung von Weihnachten erinnert – Hoffnung und Liebe.

Neben den Lebensmittelpaketen hatte Andrei auch Weihnachtsgeschenke für die Familie dabei. Als die Mädchen die Geschenke öffneten, strahlten ihre Gesichter vor Freude. Viviana und Iolanda kuschelten sich bald glücklich unter die weichen Decken, die Andrei mitgebracht hatte. Nach dem Genuss einiger Pralinen aus den Päckchen warfen sie schüchtern hoffnungsvolle Blicke zu ihren älteren Schwestern und baten leise um mehr.

Auf die Frage, was Weihnachten für sie bedeutet, sagte Stefana: „Wir wollen einfach ein Fest feiern wie alle anderen auch. Vielleicht stellen wir sogar einen Weihnachtsbaum auf, wenn wir einen günstigen finden. Mit den Lebensmitteln, die Sie uns gebracht haben, werden wir auf jeden Fall ein paar leckere Mahlzeiten zubereiten.“

Andrei fügte hinzu: „Diese Familie hatte keine Lebensmittel mehr, ihre Schränke waren leer. Die Pakete mit Essen und Leckereien fühlten sich wie ein Wunder an – genau zum richtigen Zeitpunkt. Jetzt müssen sie an Weihnachten nicht mehr hungern.“

Er erinnerte daran, dass viele Familien in extremer Armut leben und keine andere Hilfe bekommen. Ein Weihnachtspäckchen gibt ihnen nicht nur Nahrung, sondern zeigt auch, dass es Menschen gibt, die an sie denken. 

Stefana bedankte sich herzlich: „Eure Freundlichkeit, Freundschaft und euer Mitgefühl haben uns mehr gesegnet, als wir es je in Worte fassen könnten.“