"Mein Traum ist es, eines Tages Lehrerin zu werden und Kindern wie mir zu helfen."
In Bulgarien leben viele Roma-Kinder in Armut und brechen die Schule vorzeitig ab, um zu Hause zu helfen. Es ist üblich, dass Mädchen bereits im Teenageralter verheiratet werden. Die fehlende Bildung bedeutet, dass sie als Erwachsene nicht in der Lage sind, eine gut bezahlte Arbeit zu finden, und es ist dann viel schwieriger, aus der Armut auszubrechen.
Yamur, 12, ist ein junges Roma-Mädchen, das in Ognyanovo im Südwesten Bulgariens lebt. Ihr Vater ist sich des Drucks, die Schule abzubrechen, durchaus bewusst - und bedauert, wie wenig Bildung er selbst in seiner Kindheit erhalten hat. Krasimir, 36, sagt: "Als ich ein kleiner Junge war, ließen mich meine Eltern nicht zur Schule gehen. Sie wollten, dass ich arbeite oder ihren Beruf lerne. Sie sagten, die Schule habe keinen Sinn, ein Studium sei sinnlos, und es sei unmöglich, dass ein armes Kind wie ich Professor oder Arzt werden könne. Deshalb musste ich von klein auf lernen, zu arbeiten." Jetzt, wo er selbst Kinder hat, ist Krasimir fest entschlossen, ihnen eine andere Zukunft zu ermöglichen. "Bei unserer Roma-Herkunft ist es normal, dass Mädchen sehr jung heiraten, aber ich weiß, welche Folgen das für meine Tochter haben würde. Ich werde das niemals zulassen; ich wünsche mir diese Zukunft nicht für mein Kind. Yamur ist ein sehr intelligentes Mädchen, und ich hoffe, dass sie nie vergessen wird, woher sie kommt, und dass sie die Chance hat, anderen Kindern in der gleichen Situation zu helfen: Kindern, die nichts Materielles haben, aber große Träume und den Wunsch, etwas Sinnvolles in ihrem Leben zu erreichen." Glücklicherweise ist Yamurs Familie in das Familienpatenschaftsprogramm von Mission ohne Grenzen aufgenommen worden, so dass sie regelmäßig und auf vielfältige Weise unterstützt wird. Ein großes Hindernis für Familien, die in Armut leben, können die Kosten für Schulmaterial sein. Obwohl die Schule kostenlos ist, wird von den Kindern erwartet, dass sie ihre eigenen Materialien mitbringen, und das kann für Familien, die sich nicht einmal das Nötigste leisten können, wie die von Yamur, sehr teuer werden.
Die "Back to School"-Kampagne von Mission ohne Grenzen versorgt Kinder, die in Armut leben, mit Rucksäcken und Schulsachen, damit sie gut ausgerüstet und bereit sind, zu lernen und hart zu arbeiten. Und am ersten Tag des neuen Schuljahres freute sich Yamur über die Schulsachen und den neuen Rucksack aus der Back to School-Kampagne. Ihr Gesicht leuchtete auf.